Die der griechischen Mythologie entstammende Sage des Ikarus ist ein immer wiederkehrendes Thema im Werk von Herbert Martius. Daidalos und sein Sohn Ikarus werden von König Minos auf Kreta festgehalten. Um der Gefangenschaft zu entfliehen, baut Daidalos für sich und seinen Sohn Flügel aus Federn, die mit Wachs zusammengehalten werden. Die Flucht gelingt und Daidalos ermahnt Ikarus nicht zu nahe der Sonne zu fliegen. Aber der Sohn hört nicht auf den Vater. Er steigt hoch hinauf, die Sonne lässt das Wachs seiner Flügel schmelzen. Ikarus stürzt ab und ertrinkt im Meer. Herbert Martius benützt dieses Thema als Metapher und als Symbol für die Überheblichkeit der Menschen, die diesen Planeten mit allen möglichen Errungenschaften der Technik beherrschen wollen. Der Fall folgt jedoch unerbittlich. Das Scheitern der Maßlosigkeit und des immer höher Hinauswollens ist vorprogrammiert. Ein Thema, das von der Antike bis heute nichts an Aktualität eingebüßt hat.
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